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Von Lampenfieber zu Selbstzutrauen

Lampenfieber überwinden und bekämpfen. Auftrittsangst lindern

Lampenfieber kann ein belastendes Gefühl sein, das viele Menschen vor Herausforderungen stellt. Es ist der Tanz zwischen positiver Aufregung und lähmender Angst. In diesem Blog-Beitrag werden wir uns damit befassen, wie man Lampenfieber überwinden kann, um selbstbewusst und erfolgreich in Auftrittssituationen zu agieren.

Was ist Lampenfieber?

Auftrittsangst und Lampenfieber überwindenIm späten 18. Jahrhundert wurde die Todesangst, die Soldaten empfanden, wenn die Gegner auf dem Schlachtfeld die Kanonen abfeuerten, „Kanonenfieber“ genannt. Im Theater, damals auch „die Lampen“ genannt, hatten die Schauspieler dieselben Symptome wie die Soldaten. Aus Kanonenfieber plus Lampen entstand der Begriff „Lampenfieber“.

Heute wird von Psychologen zwischen den Begriffen Lampenfieber und Auftrittsangst unterschieden. Dabei wird Lampenfieber als positive Aufregung definiert und Auftrittsangst als hemmende Angst. Der Übergang ist fließend und so bleibe ich beim gebräuchlicheren Wort Lampenfieber.

Wann tritt Lampenfieber auf?

Lampenfieber tritt in unzähligen geschäftlichen Situationen auf, wie etwa bei Verkaufsgesprächen, pitchen eines Produkte/einer Dienstleistung, Fachvortrag/Rede halten, Seminar veranstalten, Webinar veranstalten, Team motivieren, Zoom-Meeting, Videos aufzeichnen…

Was viele nicht auf dem Schirm haben: sogar Werbetexte werden nicht knackig genug geschrieben. „Das kann ich doch so deutlich nicht schreiben.“ (=Lampenfieber!) Damit wird der Text fade, austauschbar, nichtssagend – und verkauft daher nicht!

Ernsthaft nachgefasst wird bei Interessenten auch nicht. Dann Aufschieberitis, Perfektionismus… Wenn du die vorgeschobenen Gründe weglässt, ist der wahre Grund jeweils Angst bzw. Lampenfieber.

Positive Aufregung –  ein Problem?

Alle Auftrittssituationen haben gemein, dass du eine „Bühne“ betrittst und im Zentrum der Aufmerksamkeit anderer Menschen bist. Ob es nun formell eine Bühne ist oder nur im weitesten Sinne, spielt für dein vegetatives Nervensystem keine Rolle.

Auf die gesteigerte Anforderung eines Auftritts reagiert dein Körper automatisch mit einer Erhöhung des Energieniveaus. Lampenfieber überwinden zu wollen wäre in diesem Fall kontraproduktiv, denn es ist geradezu eine psychologische und physiologische Voraussetzung (!) zur Leistungsoptimierung.

Auch die Erfahrung zeigt, dass ein erhöhtes Energieniveau kein Problem ist. Im Gegenteil es ist eine angemessene Reaktion, die wir aber oft als “Angst” fehlinterpretieren. Die Gehirnforschung hat gezeigt, dass positive Aufregung und Angst im Gehirn ein nahezu identisches Muster bilden (vgl. die Arbeiten von J. Ledoux).

Probleme mit diesem erhöhten Energieniveau entstehen also durch die Versuche, das Lampenfieber bekämpfen zu wollen – die eigentlich positive Aufregung zu verdrängen, zu unterbinden, abzumildern oder auszublenden.

Denn erstens binden diese Versuche Kapazitäten in Form von Aufmerksamkeit. Zweitens entsteht ein innerer Konflikt: dein System stellt Energie bereit – du wehrst dich dagegen und willst dich beruhigen. Die daraus resuliterende (Körper-)Spannung ist der Grund für auftretende Probleme.

Mit anderen Worten: Nicht Lampenfieber ist das Problem, sondern deine automatische, unkonstruktive Reaktion darauf.

Lähmende Angst

Etwas völlig anderes ist Angst, Panik oder Entsetzen. Hier sind wir näher am „Kanonenfieber“ dran. Wie aber kann es sein, dass das Betreten einer Bühne Todesangst auslöst?

Lampenfieber UrsachenEs geht oft um die Angst vor der Meinung anderer über dich. Forschungen legen nahe, dass die Angst davor, ausgeschlossen oder abgelehnt zu werden, die grundlegendste ist. Wir brauchen Bindung, Liebe und Akzeptanz für unser Wohlergehen. Die Angst, abgelehnt zu werden, ist mitunter stärker als die Todesangst.

Dazu passt auch der bekannte Witz, dass derjenige, der die Grabrede halten muss, oft liebend gerne mit dem Verstorbenen tauschen würde, um bloß nicht öffentlich sprechen zu müssen.

Aber: alles hat eine Ursache. Alles hat irgendwann einmal begonnen. Irgendwann hast auch du Erlebnisse gehabt und abgespeichert, die starke negative Emotionen auslösten.

Deine Auftrittssituation heute erinnert dich im weitesten Sinne an diese Erlebnisse. Dadurch wird unbewusst die Erinnerung mit allen dazu gehörigen Emotionen eingeschaltet. Du durchlebst jetzt die alten Emotionen neu, empfindest etwas die damalige, lähmende Angst.

So erklärt sich „unbegründete“ Angst. Ein Vortrag vor einigen Zuhörern wäre „eigentlich“ kein Grund für Angst. Die Vortragssituation ist ein Auslöser, der tiefer liegenden, emotionalen Ballast einschaltet.

Wie du dieses blockierende Lampenfieber überwinden kannst, beschreibe ich weiter unten. Doch zunächst einmal schauen wir uns an, welche negativen Auswirkungen es hat:

Dein Lampenfieber kostet 3-fach

1. Beruflichen Erfolg – Geld, Freiheit, Lebensgestaltung

Wenn du Interessenten nicht überzeugen kannst, weil du sichtbar nervös bist, verdienst du weniger. Du meidest Sichtbarkeit in Form von Vorträgen, Videos, Netzwerken oder bleibst hinter deinem Potential zurück.

2. Soziale Anerkennung – Status, Stolz, Selbstverwirklichung

Wer nervös ist wirkt inkompetent. Das ist unfair und schade, denn oft sind gerade die guten Leute zu bescheiden oder haben schlicht Angst, aus sich herauszukommen und die Welt an dem teilhaben zu lassen, was sie können.

3. Heitere Gelassenheit – Gesundheit, Schlaf, Stress

Stress ist ungesund. Die Angst bei einem Auftritt ist extremer Stress. Auch wenn du nächtelang vor einer Rede nicht schlafen kannst ist das ungesund und mindert deine Leistungsfähigkeit.

Jetzt aber: Lampenfieber überwinden

Die meisten Menschen, die von Lampenfieber geplagt sind, haben entweder „schon alles versucht“ – oder so gut wie gar nichts, denn sie glauben, man könne da nichts machen oder sie seien nicht der Typ dafür.

Wenn ich selbst auflisten müsste, was ich alles versucht habe – damals – dann würde diese Liste ein halbes Buch füllen. Eine Auswahl:

  • Bessere Sachkenntnis, bessere Vorbereitung, Rhetorik, Körpersprache – wichtig, hat mit Angst aber meist nichts zu tun
  • Sich rational klar machen, dass Lampenfieber unbegründet ist – half nicht, außer dass man sich blöd vorkommt
  • Sich einreden, man sei gelassen und souverän (Affirmationen) – brachte nix.
  • Sich die Situation schön reden oder lustig (Publikum in Unterhosen) – vergiss es.
  • sich oft solchen Situationen aussetzen (Gewöhnung) – hat’s bei mir nur noch schlimmer gemacht.
  • Entspannungsübungen, Tiefenatmung, Meditation – angenehm, aber in der Situation nutzlos
  • NLP, Hypnose, Energiearbeit – nope.
  • Doping (Baldrian, Alkohol, Betablocker…) – echt jetzt???

Ich habe im laufe der letzten 20 Jahre zwei Herangehensweisen gefunden, die mir persönlich und vielen meiner Klienten tiefgehend geholfen haben. Hier sind sie:

1.Auftrittstraining

In diesem Video skizziere ich eine wirksame Übung, die zwei Schritte umfasst. Folge mir gerne auf meinem Kanal

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2. Lampenfieber an der Wurzel packen

In einer intensiven 1-zu-1-Sitzung geht es um Negativprogramme, die dein Leben einschränken wie zum Beispiel „Ich stehe immer wie vor einer Wand“ oder „Ich bin zu schwach“ und mehr. Die Sitzung ist eine Ursachenforschung und wird geleitet von der Frage: „Wie kommt es, dass ich dieses Programm habe?“

Die ursächlichen Erlebnisse und/oder Erinnerungsbilder werden gezielt aufgespürt und in einer Weise entlastet, dass keine emotionale Spannung mehr bestehen bleibt.

Ergebnis: Das Negativprogramm ist aufgelöst. Du bist nun frei von deinen diesbezüglichen Mustern und agierst selbstbestimmter. Ein Publikum löst dann weniger oder gar keine Angst mehr aus.

Hier kannst du mehr über das Training erfahren.

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