Ein Glaubenssatz ist eine Überzeugung, die unsere Wahrnehmung und Interpretation der Welt bestimmt. Damit sind Glaubenssätze eine Art „Brille“ durch die wir die Welt und uns selbst wahrnehmen. Sie prägen unsere Denk- und Verhaltensmuster und beeinflussen maßgeblich unser Handeln. Negative Glaubenssätze auflösen gelingt auf zwei Arten…
Sind Glaubenssätze überhaupt ein Problem?
Was sind Glaubenssätze?
Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die du über dich selbst, andere Menschen oder die Welt im Allgemeinen hast. Sie sind ein integraler Bestandteil deiner persönlichen Weltanschauung und prägen maßgeblich deine Wahrnehmung und Interpretation von Ereignissen und Situationen. Sie beeinflussen also maßgeblich dein Denken, Fühlen und Handeln mit.
Wenn du also die Überzeugung hast, nur ein Stück Braten mit Soße sei ein ordentliches Essen, dann wirst du als veganer Rohköstler nicht glücklich werden können. Denn selbst wenn Rohkost deinen Nährstoffbedarf ideal abdeckte, würde eine Stimme im Hinterkopf etwas daran zu „nörgeln“ haben und du würdest hungrig sein und möglicherweise mangelernährt. Es ist gewissermaßen das biblische Prinzip, nachdem jedem nach seinem Glauben(-ssatz) geschehe.
Der Glaubenssatz „Ich kann alles schaffen, was ich will.“ klingt zunächst positiv. Da hat einer Urvertrauen. Geht optimistisch an eine Aufgabe heran. Gibt alles.
Das kann sich positiv auswirken, in seiner Absolutheit, wirklich alles schaffen zu können/müssen, kann es zu Workaholismus, übertriebener Hartnäckigkeit und Frust führen. Denn wer mit 53 Jahren erst mit dem Tennisspielen beginnt, wird an eine körperliche Grenze stoßen, hätte er das Ziel, bald die Weltrangliste anzuführen. Das wird nichts.
Ein und derselbe Glaubenssatz kann also positive wie negative Wirkung entfalten.
Wie entstehen Glaubenssätze?
Glaubenssätze entstehen aufgrund von besonders intensiven Erfahrungen oder durch häufige Wiederholung bestimmter Ereignisse oder Überzeugungen. Sie sind also nicht unbedingt objektiv wahr (nur Braten ernährt mich) oder realistisch (Tennisweltklasse mit 53), sondern sie sind stark von deinen Erlebnissen im Laufe deines Lebens geprägt.
Besonders prägende Erlebnisse, sei es eine schlimme Erfahrung oder ein großer persönlicher Erfolg, können dazu führen, dass bestimmte Überzeugungen oder Annahmen gebildet werden, die dein Denken und Verhalten beeinflussen.
Durch das häufige Wiederholen bestimmter Gedanken, Überzeugungen oder Verhaltensweisen entstehen ebenfalls Glaubenssätze. Wenn eine Person beispielsweise immer wieder hört, dass sie nicht gut genug ist, kann dies zu dem Glaubenssatz führen: „Ich bin nicht gut genug.“ Er wird dann zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.
Umgang mit einem Glaubenssatz
Konstruktiver Umgang mit Glaubenssätzen
Grundlage zur Arbeit mit Glaubenssätzen ist Selbstbewusstsein. Wörtlich: sich selbst bewusst sein. Denn wenn du nicht bemerkst, dass da eine Überzeugung immer wieder „reingrätscht“, kannst du auch nicht bewusst daran arbeiten. Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung…
Jemand mit dem Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ könnte gezielt Ausschau halten nach Beweisen, dass er eben doch etwas kann! Meine Empfehlung: ein Erfolgstagebuch, in das jeden Abend 10 Dinge eingetragen werden, die dir gut gelungen sind. Mit der Zeit wächst so eine beachtliche Dokumentation gelungener Dinge heran, die den Glaubenssatz zuerst ins Wackeln bringt. Schließlich bildet sich ganz organisch ein neuer, konstruktiver heraus.
Eines der Formate in meinem eins-zu-eins Mentaltraining ist dieser Vorgehensweise ähnlich. Dabei rufst du dir zu relevanten Lebensbereichen positive Erinnerungen zurück und erlebst sie nach. Anfangs werden sich auch negative Erinnerungen dazugesellen. Mit entsprechendem Training wird das nicht mehr auftreten. Du kannst dann bei den positiven Erinnerungen bleiben und siehst dein Leben in einem neuen, positiven Licht. Schreibe mir gerne, um mehr darüber zu erfahren.
Negative Glaubenssätze auflösen
Etwas anders sieht die Vorgehensweise aus, wenn eine sehr starke, negative Selbstanweisung besteht. Diese sind in überwältigenden Situationen entstanden, welche erst überhaupt erinnert werden müssen. In der Folge müssen sie so verarbeitet werden, dass die emotionale Spannung vollständig gelöst wird. Damit verliert der Glaubenssatz seine Kraft und seine vormals starke Wirkung auf dein Denken, Handeln und Fühlen verpufft.
Es sind die „vier A“ die hier zielführend sind:
- Anschauen
- Aussprechen
- Annehmen
- Auflösen
Zusammenfassung
Glaubenssätze sind tief verwurzelte Überzeugungen, die wir über uns selbst, andere Menschen und die Welt um uns herum haben. Sie dienen als Grundlage für unser Denken, Fühlen und Handeln. Glaubenssätze entstehen in der Regel durch wiederholte Erfahrungen oder intensive Erlebnisse, die einen starken Eindruck hinterlassen haben. Diese Überzeugungen können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf unser Leben haben. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass Glaubenssätze nicht in Stein gemeißelt sind und verändert werden können.
Ein Ansatz zur Veränderung von Glaubenssätzen besteht darin, Beweise zu sammeln, die gegen diese Überzeugungen sprechen. Indem wir positive Erfahrungen und Erfolge sammeln, können wir unsere negativen Glaubenssätze infrage stellen und neue, konstruktive Überzeugungen entwickeln.
Zudem kann Ursachenforschung helfen, die Hintergründe und Auslöser für bestimmte Glaubenssätze zu identifizieren und diese aufzulösen. Durch diese bewusste Auseinandersetzung können wir unsere Glaubenssätze aktiv gestalten und unser Leben selbstbestimmter leben.